Samstag, 12. April 2008

Ich war nie ein Revoluzzer - bisher . . . .

.
Letzte Aktualisierung am 14.04.2008 - 10:44 h

Die "Rentner-Demokratie" des Herrn Roman Herzog.

Nein, ich gehöre nicht zur 68-er Generation und ich gehörte auch nie zur APO, RAF oder anderen Gruppierungen dieser oder ähnlicher Art.
- Ich bin Jahrgang 1939 -
Wer schon einmal von Hitler gehört hat, der ahnt, was ich damit ausdrücken möchte.
Damals habe ich nicht viel von seinen kriminellen Machenschaften mitbekommen, aber ich habe im Bunker ganz unten unter den 3-stöckigen Bunkerbetten auf dem Fußboden gelegen und gezittert, wenn der ganze Bunker bebte.
Es sollen sogenannte Luftminen gewesen sein. So sagte man damals.

Nein, Krieg war nie schön.
Und deshalb habe ich auch nie an gewalttätigen Demonstrationen - wie Brockdorf oder 'Axel Springer Oster-Demos' (in der Kaiser-Wilhelm-Straße in Hamburg) - teilgenommen.

Daß auch ein offener Krieg gegen das eigene Volk nicht schön ist, haben wohl auch Leute wie Roman Herzog und Andere verinnerlicht und nutzen subtilere Methoden, um ihre Macht und ihren Wohlstand zu erhalten.
Mit den Volke zu teilen war ja noch nie eine Stärke der Mächtigen . . .
Das muß ja auch nicht unbedingt Böser Wille sein.
Manchmal ist es einfach nur das Unvermögen, Andere zu verstehen.

- Schnitt -

Die Presse berichtet fast 'gleichgeschaltet' über den Spruch des Herrn Herzog soo, als wäre das, was der Herr da sagte, ein Faktum.
Im Blog von nicht spurlos.de dagegen habe ich eine recht saloppe Meinung zum Thema gelesen:
"Offenbar lebt der Ex-Bundespräsident in einer anderen Welt oder hat den Bezug zur Realität komplett verloren und zieht sich zudem den Unmut der älteren Bevölkerung zu."

Und das scheint mir genau der Punkt zu sein - Realitätsverlust.
Der Herr Herzog scheint nur das ausgesprochen zu haben, was da so in seinen Kreisen gedacht und geredet wird.
- Er lebt wohl auch in einer anderen Welt . . . und in einer anderen Pensions-Klasse.

Die ganze Absurdität des Themas Rentner-Demokratie zeigt sich deutlich in der derzeitigen Diskussion um die Absenkung des 'Wahlalters'. Damit soll der 'Übermacht' der Rentner ein Gegengewicht in den Weg gelegt werden . . .

Den Vogel bei dieser Idiotie schießt dabei die Infostelle des deutschen Kinderhilfswerkes ab, die doch glatt in ihrem 'Positionspapier zum Wahlrecht' für ein Stimmrecht für Babies eintritt:
"Deshalb muss dem Grundrechtsgehalt in der Debatte um die mögliche Änderung des bestehenden Wahlrechts und der Gewährung eines Wahlrechts von Geburt an unbedingt Aufmerksamkeit geschenkt werden."

Netzgärtner Kurt

Weitere Links zum Thema
Der Revoluzzer - Gedicht
Die Räuber - Eine Betrachtung

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Überschrift Deines Beitrages ist auch ein Grund, warum in Deutschland mehr quer als gerade läuft - die Revoluzzer fehlen! Berlin treibt mit uns Bürger was es will, das ist nicht nur beim Thema der Rentner so. Ich bin mir sicher, dass Herzog in manch anderem Land auf erheblich mehr Gegenwind gestoßen wäre als hierzulande!

Anonym hat gesagt…

Was ist denn an einem "Wahlrecht ab Geburt" falsch? Klar können die Säuglinge dieses nicht selbst ausüben. Es würde dazu dienen den Eltern (den Menschen, die den Fortbestand der Bundesrepublik ermöglichen) mehr Macht zu geben. Familienfreundliche Politik, wäre aufeinmal viel attraktiver für Politiker. Zumindest aus meiner Sicht, vielleicht findest Du dich ja dazu bereit, deine Meine in einem eigenen Eintrag darzulegen.

Netzgärtner hat gesagt…

Jeder hat ein Recht auf deine Meinung . . . und deshalb hab ich die jetzt auch freigegeben. ;-)

Was falsch sei an dem "Baby-Wahlrecht" fragst Du?
Nun, es ist eine Frage der Beliebigkeiten.

Heute ändere ich das Wahlrecht soo, daß das Ergebnis einer Wahl familienfreundlicher wird und morgen ändere ich es, damit die Arbeitgeber mehr Macht im Staate bekommen?
= Das Wahlrecht als politisches Steuerungselement ist ein altes und probates Mittel einer bestimmten Politiker-Kaste . . .
Wir kennen dieses Mittel doch schon aus Hamburg in Sachen Volksabstimmung und Asklepios- Kliniken.

Ich bezweifle arg, daß ein "Baby-Wahhlrecht" - wie immer es auch ausgestaltet sein mag - z.B. die derzeitig anstehende Koalition der Hamburger Grünen mit der CDU verhindert hätte.

In meinen Augen pfeifen die meisten Politiker doch auf die, die sie gewählt haben und lassen sich von der Macht korrumpieren.
Bevor man also an anderen Stellschrauben der Politik herumdreht, müßte erst einmal das Lobby-System und so ein Thema wie "Diäten-Erhöhung" geklärt werden.
Danach, aber auch erst danach, bin ich wieder bereit, über gewisse Modifizierungen des Wahlrechts zu diskutieren.

In diesem Sinne,
Netzgärtner Kurt