Sonntag, 1. März 2009

Blockiert EON-Hanse GAS-Anbieter Wechsel?

Letzte Aktualisierung am 24.03.2009 - 19:42 h

Vorsicht, es sind von mir noch nicht alle Daten überprüft worden.
Betroffene können meine Meinung durchaus noch beeinflussen und ich werde dann möglicherweise diesen Text hier korrigieren . . . 
Meine eMail-Adresse ist ja hier leicht zu finden und die Kommentar-Funktion ist selbstverständlich auch freigeschaltet und wird von mir moderiert.

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Auch mich hats jetzt erwischt!
In meinen Augen mißbraucht E.on-Hanse seine Monopolstellung als Gaslieferant im Hamburger Umfeld.
Die hier weiter unten stehenden Links sprechen da auch Bände!
Aber vorsichtig, es gibt sicherlich auch Links zur Entlastung von E.on-Hanse. Wer einen solchen Link gefunden hat, den bitte ich herzlichst um eine umgehende Mitteilung an mich, damit ich meinen Text entsprechend anpassen oder berichtigen kann.

Im vergangenen Herbst bekam ich von von meinem Strom-Anbieter EWE auch ein Angebot für den Bezug von Erdgas.
Aufgrund der im Internet gut dokumentierten Preis- und Kundenpolitik von E.on-Hanse war ich nur allzugern zu einem Wechsel bereit, zumal mir der alternative Anbieter EWE den Wechsel leicht machen wollte.

Aber Pustekuchen . . . wenn ich mich nicht täusche, dann hintertreibt E.on-Hanse den Wechsel zu einem anderen Anbieter in meinen Augen recht hinterlistig und mißbräuchlich unter Ausnutzung seiner Monopolstellung als Netzbetreiber.
Und wenn dann auch nur ein paar lukrative Wintermonate herausgeschunden werden und das Geld in der Kasse klingelt, dann freut es sicherlich auch die Aktionäre.

Werdegang

14. November 2008
Das Angebot von EWE, mir neben den Strom auch noch das Ergas für meine Zentralheizung zu liefern, erschien mir relativ preisgünstig.
Vorsichtshalber fragte ich bei der für mich zuständigen Geschäftsstelle in Hittfeld telefonisch an, ob denn auch hier im Hamburger Grenzgebiet (Ehestorf, 500 Meter von der Landesgrenze entfernt) das aktuelle Angebot gültig wäre.
Die Antwort war ein klares "Ja" und ich gab mündlich den Auftrag zur Übernahme der Gaslieferung und zur Kündigung meines Vertrages mit E.on-Hanse.
Diese telefonische Absprache bestätigte ich dann noch am selben Tage mit einer eMail.

18. November 2008
Die Vertragsunterlagen von EWE sind bei mir eingegangen und ich habe diese noch am selben Tag unterschrieben zurück geschickt.
Der gewünschte Lieferbeginn - 01.02.2009 - war schon von EWE in dem Vertragsformularen eingetragen worden.

9. Dezember 2008
EWE bestätigt den Eingang der von mir unterschriebenen Vertragsunterlagen und gibt mir in dem Schreiben unter Anderem den Hinweis:
"Mit der von Ihnen ausgestellten Vollmacht werden wir unverzüglich die Kündigung des Erdgasliefervertrages bei Ihrem derzeitigen Erdgaslieferanten unter Einhaltung der vereinbarten Frist vornehmen."
und
"Nach Klärung der notwendigen Voraussetzungen mit Ihrem örtlichen Netzbetreiber und Ihrem bisherigen Lieferanten werden wir Ihnen umgehend den Vertragsbeginn mitteilen."

28. Januar 2009
Der Versorgerwechsel scheint reibungslos zum vereinbarten Termin zu klappen, denn E.on-Hanse schickt mir ein Formular zum Ablesen meines Gas-Zählerstandes per 31.01.2009

5. Februar 2009
Ich erhalte die Schlußabrechnung von E.on-Hanse.
Diesen Versorger bin ich also termingemäß los . . . dachte ich . . .

16. Februar 2009
Ich falle aus allen Wolken.
E.on-Hanse teilt mir mit, daß ich zwar keinen Liefervertrag mit ihnen habe, sie aber die sogenannte Ersatzversorgung aufgenommen hätten.
Natürlich zu den teureren Tarifbedingungen . . .
Ich zitiere:
"Die Ersatzversorgung endet zum 30. April 2009. bis spätestens nach dem Ende der Ersatzversorgung haben Sie Gelegenheit, einen Liefervertrag mit einem (?anderen?) Energielieferanten abzuschließen."

18. Februar 2009
Jetzt bestätigt mir auch die EWE die Blockade seitens E.on-Hanse mit folgenden Worten (Auszug):
"Fristgerecht zum 31.12.2008 hat EWE für Sie die Erdgaslieferung bei Ihrem bisherigen Versorger E.ON Hanse gekündigt. Nach Eingang der bestätigten Kündigung haben wir Sie fristgemäß zur Durchleitung bei Ihrem Netzbetreiber angemeldet.
Aufgrund von Marktgebietsüberschreitungen kam es in Ihrem Fall leider zu einer Ablehnung, so dass eine Belieferung zum 1.02.2009 nicht erfolgen konnte.
Wir haben Sie erneut angemeldet, so dass eine Belieferung mit EWE Erdgas direkt voraussichtlich zum 1. Mai erfolgt"

23. Februar 2009
E.on-Hanse schickt mir eine "Bestätigung des Anschlussverhältnisses" und teilt mir darin erstmals die teureren "Grundversorgungspreise" mit . . . natürlich verbunden mit der Aufforderung, monatlich eine Abschlagszahlung in Höhe von € 100,- zu zahlen.

Aha, die nehmen erstmal die Kündigung an, rechnen zu den bisherigen Preisen ab und steigen dann neu in das Geschäft ein und bestrafen mich mit höheren Preisen.
- Auf solche krausen Gedanken kann man da dann schon recht schnell kommen. -

26. Februar 2009
Das (in meinen Augen) recht dem Kommerz zugeneigte Hamburger Abendblatt berichtet ausführlich über das Geschäftsgebaren von E.on-Hanse und verweist in dem Artikel auch auf die BundesNetzAgentur . . .

Artikel vom 26.02.2009: Gasversorger wechseln unmöglich  
und schrieb bereits am 26.11.2008 Dreiste Gasanbieter

28. Februar 2009
Mein Telefonat mit der EWE-Zentrale bestätigt indirekt den Artikel im Hamburger Abendblatt und erklärt  mir auch ansatzweise die Raffinesse mit der "Marktgebietsüberschreitung". Allerdings wurden die Namen der anderen Beteiligten an diesen Marktgebieten nicht deutlich und ich nahm an, daß es nur um einen Zwist zwischen der EWE und E.on-Hanse ginge.

1. März 2009
Heute ist Sonntag. Aber Morgen werde ich erst einmal mit E.on-Hanse telefonieren.
Danach erfolgt dann ein Telefonat mit der Bundesnetzagentur (Tel. 030-22480-500)
Und danach wird dann wohl das eine oder andere Einschreiben mit Rückschein folgen, denn ich lasse mich nicht verschaukeln.

Eines wundert mich: Klein Blogggersdorf scheint der E.on-Hanse als Kunde schon weggelaufen zu sein . . . oder warum finde ich da bei Google fast nur das Hamburger Abendblatt mit seinen recht deutlichen Artikeln?

5. März 2009
Die Bundesnetzagentur in Bonn bestätigt meine Anfrage vom 3. des Monats und schreibt sinngemäß, daß sie, aufgrund der Vielzahl der Verbraucheranfragen und -beschwerden, den Vorgang an das zuständige Fachreferat abgegeben haben.

12. März 2009
Die EWE antwortet sehr detailliert und auch für Laien recht verständlich, wo der Hase im Pfeffer liegt:
Das Netz der E.ON Hanse läge sowohl im Marktgebiet der WINGAS als auch im Marktgebiet der Gasunie. Somit bestünde für alle Lieferanten im Netzgebiet prinzipiell die Wahlmöglichkeit, den Kunden über einen dieser beiden Beteiligten zu beliefern. Leider seien die Kapazitäten aus dem Marktgebiet der Gasunie aber kurz nach der Bestellung komplett ausgebucht gewesen, E.ON Hanse habe eine Ablehnung der Belieferung durch die Gasunie erteilt und die EWE mußte eine Neubestellung für das Marktgebiet der WINGAS vornehmen.

17. März 2009
Die E.ON Hanse Vertrieb GmbH hat nun auch - recht ausführlich - geantwortet.
Kern der Aussage ist, daß der Kapazitätsengpass für Lieferungen aus dem Marktgebiet der Gasunie nicht im Leitungsnetz der E.ON Hanse AG liegt, sondern im Leitungsnetz der Gasunie begründet sei. Außerdem wird in dem Schreiben ausdrücklich betont, daß E.ON der freien Wahl eines Gaslieferanten nicht im Wege stehe. E.ON sei lediglich gezwungen technische Restriktionen zu beachten.
Meine Beschwerde sei an die falsche Adresse gerichtet . . . und verweist dabei auf die Möglichkeit, doch bei dem zuständigen Verteilnetzbetreiber - der E.On Hanse AG - nachzufragen . . .
Letzteres hatte ich zwar schon gemacht, aber bisher noch keine Antwort erhalten.

- Nun, blickt ihr lieben Leser da noch alle durch? - 
Wer hat denn da nun wen ins Messer laufen lassen?
Oder ist das alles nur eine bedauerliche "technische" Trottelei?

Netzgärtner Kurt
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