Sonntag, 5. Februar 2006

Mamagei - oder: Wie erziehe ich mein Kind für diese Gesellschaft?

Unsere Kinder sind unsere Zukunft!
Ich glaube, diesen Spruch kennt fast jeder Deutsche.
Aber wie erziehe ich nun so ein Kind, damit es später mit beiden Beinen im Leben steht, fleißig arbeitet und mir im Alter meine Rente verdient?
Nun, meine bescheidene Meinung ist, daß wir wieder mehr intakte Familien brauchen, denn eine intakte Familie ist die Grundlage eines jeden Volkes.
In einer intakten Familie können sich beide abwechselnd um die Kindererziehung und um das Geldverdienen kümmern; da ist mir dann um meine Rente nicht mehr bang.

Also beginne ich, meinem Enkel beizubringen, was so eine intakte Familie ist, wer und was alles dazugehört und was dieses für uns alle bedeutet.
Ich bringe ihm natürlich auch bei, daß zu so einer Familie ein Papa und eine Mama gehören, denn erst dann gibt es auch so kleine Steppkes wie ihn.
"Das wichtigste ist?", frage ich ihn. Die Antwort kommt prompt: "Mama und Papa."

Jetzt gilt es, diese beiden Begriffe in seinem Denken fest zu verankern. So nach dem Motto: "Wo ein Papa ist, da muß auch immer eine Mama Sein!"
Der Kleine nickt brav.
Daß er diese Lektion verstanden hat, zeigt sich beim Durchblättern eines Bilderbuches.
Da sind Hennen und natürlich auch Hähne = Mama-Huhn und Papa-Huhn.
Der Kleine freut sich, daß er auch bei den Tieren den Papa von der Mama unterscheiden kann und er weiß daß diese zusammen gehören.
Und jetzt kommt der Punkt, wo ich diesen Gedanken ganz fest in sein Gedächtnis einpflanze:
Als wir beim Blättern in dem Tierbuch bei den Papageien angekommen sind, da zeige ich ihm natürlich auch die Mamageien.
Es ist doch erstaunlich, wie lernfähig diese kleinen Steppkes sind; unser Kleiner ist noch nicht einmal drei Jahre alt . . .
Er erkennt mit treffsicheren Blick auch die Mamagei! Der Papagei, das ist in unserem Buch der große bunte Vogel mit den prächtigen blauen Federn und dem roten Fleck auf der Brust und der Mamagei ist der schlanke, weiße Kakadu auf der nächsten Seite . . .

Zwei Wochen später brachte der Kleine sein Wissen auch bei seiner Tante, der Schwester meines Schwiegersohnes, an: "Tuck ma da Bitta, das is ein Mamagei."
Die arme Tante Britta bekam vor Lachen Krämpfe in der Bauchmuskulatur - auf so eine Kinderweisheit war sie einfach nicht vorbereitet.
Ich glaube, daß der Kleine das auch nicht vergessen wird.
Auch wenn später immer noch die Scheidungen so groß in Mode sind wie heutzutage, wenn er einmal groß ist, wird er wissen, daß Mama und Papa immer zusammengehören!

Netzgärtner Kurt

4 Kommentare:

Netzgärtner hat gesagt…

Was ist eine "intakte" Familie?

Nichts ist leichter zu beantworten, als diese Frage.
Du selbst mußt nur wirklich nach Antworten suchen und dabei in den Spiegel deiner eigenen Seele sehen!

Wer das Ganze kontrolliert?
Na, Du selbst, mein Freund.
Nur Du selbst und auch nur in deinem eigenen 'Herrschaftsbereich'.

Netzgärtner Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

Was Du über deinen Vater schreibst, lieber Lasse, das ist bitter.
Bist Du deswegen immer noch verbittert oder hast Du innerlich deinen Frieden mit dem Gewesenen gemacht?

Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

> Glückwunsch an alle
> "Behütete"!,
> oder - wie war es bei dir ?


Guten Morgen, lieber Lasse!

Sei unbesorgt, mein Freund, auch mich hat das Leben nicht mit Samthandschuhen angefaßt.
Ich wurde genau in den 2. Weltkrieg hineingeboren.
Auch ein sehr liebevoll geführtes Kinderheim war für längere Zeit meine 'Heimat' und ein Stiefmütterlein habe ich auch genossen . . .
Das hat Kratzer, Schrammen und Narben hinterlassen, aber ich habe überlebt.
Die mir in die Wiege gelegten Gene und der bis zu meinem 7. Lebensjahr intakte Familienverband ließen mich immer wieder singend, summend und pfeifend durch die Welt spazieren.
Auch jetzt noch habe ich zeitweilig so meine Schwierigkeiten, den "Ernst des Lebens" ernst zu nehmen.

Eines der Zauberworte in meinem Leben heißt Empathie. Manchmal habe ich diese mir in die Wiege gelegte Gabe allerdings auch als Fluch empfunden.

Aber genug dieser Worte des Seelenstripteases, ein Blog ist nicht so recht der passende Ort dafür . . .

Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

Oh nein Lasse, Du hast mich falsch verstanden!
"FÜR" diese Gesellschaft hatte ich weder geschrieben noch gemeint.
Lese doch den zweiten Absatz meines Starteintrages noch einmal genauer durch und lese auch zwischen den Zeilen. Wenn Du das Zwinkern in meinen Augen nicht entdeckst, dann bist Du blind. *GGG*

Du schreibst als Empfehlung:
FÜR diese Gesellschaft kannst du niemals einen vernünftigen Homo Sapiens begeistern. ?

Aber nicht doch!, dann kannst Du dich ja nur noch aufhängen oder auswandern . . . aber wohin?

Also: Mein Onkel Albert sagte mir schon in meiner Kindheit: "Kurt, überall ist was dran ..." und damit meinte er, daß es immer irgendetwas an einer Sache herum zu meckern gibt, daß das aber nicht der Sinn des Lebens ist.
Der Sinn des Lebens sei, Spaß zu haben, das war seine Meinung.

Nehme einmal den derzeitigen Abmahnwahn.
Wie wäre es, wenn wir beide als Prozeßbeobachter zusammen loszögen und so einer Verhandlung beiwohnten?
Du wirst den Spaß deines Lebens haben, der Richter wird bei unserem dritten Besuch fürchterlich irritiert sein und wenn der Beklagte Pech hat, dann bekommt der eins übergebraten.
Geht die Spaß-Rechnung aber auf, dann wird endlich Recht gesprochen und das Versteckspiel hinter Paragraphen hört auf.

Details kann ich hier leider nicht breit treten . . .

Kurt