Samstag, 4. Februar 2006

Journalismus - Ist alles, was erlaubt ist, auch gut?

Mein Wort zum Wochenende ist allen Gläubigen und 'Ungläubigen' gewidmet.

Ob Christen, Muslime, Buddhisten, Agnostiker oder Atheisten, wir alle sollen Brüder und Schwestern sein, auf dieser Erde?
Nun, ich gebe zu, daß auch ich meine leiblichen Brüder nicht immer und an jedem Tag mag, aber das ist ja auch menschlich - ein Heiliger war ich noch nie.
Will ich einen meiner Brüder einmal bewußt ärgern, so suche ich mir ein Reizwort aus, von dem ich weiß, daß dieser wie von der Tarantel gestochen darauf anspringt.

Meistens lege ich aber Wert darauf, in Frieden mit meinen Brüdern auszukommen. Strittige Themen werden geschickt ausgeblendet und der Vegetarier unter meinen Brüdern bekommt sein Gemüse, ohne ihm immer wieder damit zu kommen, wie wichtig doch auch ein Stück Fleisch für seine Gesundheit wäre.
Mit anderen Worten: Ich respektiere ihn in seinem Anderssein und versuche nicht, ihn umzukrempeln.
Wenn es dann trotzdem zu einem Streit kommt, dann hilft mir oft die Formel:
"Can we agree to disagree?"

Was die Journalisten der dänischen Zeitung "Jyllands Posten" bewogen hat, ihre Karikaturen gewinnbringend an den Mann (oder die Frau) zu bringen, das vermag ich nicht zu sagen. Das Ganze passierte ja auch schon im September des vergangenen Jahres. Aber was in der Zwischenzeit daraus von beiden Seiten gemacht wurde, das ist sehr deutlich geworden.

Da reiten etliche Journalisten wieder einmal auf den Parolen der Pressefreiheit herum, als ginge es um ihr Leben. Und dann bemächtigten sich auf beiden Seiten die Fanatiker und Rechthaber dieses für sie hoch willkommenen Ereignisses.
Endlich kann sich die aufgestaute Angst vor dem Fremden und der aufgestaute Zorn über die vermeintliche Gefährdung des eigenen Revieres entladen.
Nur nicht einlenken, nur ja den Anderen nicht verstehen wollen, das ist jetzt die männliche Parole auf beiden Seiten.
Da tut sich gar eine Minderheit in der Bloggger-Szene jetzt zusammen und publiziert die den Streit verursachenden Bilder nach dem Motto: Jetzt erst recht!
Komisch, daß das fast alles Männer sind.

Ich frage mich da ernsthaft, wo nun die Stimmen unserer Frauen geblieben sind?
Da gibt es nämlich ein Wort, welches bei uns Männern fast unbekannt ist, den meisten Frauen aber in die Wiege gelegt wurde: Empathie

Um zum Titel zurück zu kommen:
Bei uns ist vieles erlaubt, was in muslimisch geprägten Ländern unbekannt oder verboten ist. Aber ist das, was bei uns erlaubt ist auch gut? Und wenn 'Ja', für wen?

Bei uns darf man saufen, bis die Leber kaputt ist. Das ist erlaubt. Aber ist das gut?

Die Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut in unserem Lande.
Aber soo, wie der eine von uns Bloggern schreibt, daß wir die Klowände des Internets beschreiben, so spricht ein richtiger Blogger an anderer Stelle von der Abart des Journalismus
Haben Journalisten nur Rechte aber keine Verpflichtungen?
Da ziehen ein paar wenige Journalisten, die wohl ihr vernickeltes Augenmaß zu Hause vergessen haben, ihren ganzen ehrenvollen Berufsstand in die Gosse und die große Masse der Kollegen schweigt verschämt dazu?

Dürfen (oder sollen) Journalisten wirklich alles publizieren, auch wenn es nicht gegen Gesetze verstößt oder haben sie auch eine gewisse Verantwortung für das, was sie da so schreiben?

Netzgärtner Kurt

8 Kommentare:

Netzgärtner hat gesagt…

Die Gewalt der Worte und der Bilder.

Auf die Provokation durch Bilder und Worte einer einzigen dänischen Zeitung reagiert ein Teil der muslimischen Welt jetzt mit absolut unangemessener Gewalt auf den Straßen.
Da werden Botschaften angesteckt und Personen angegriffen.

Physische Gewalt ist die niederste Form in der Auseinandersetzung unter uns Menschen.
Doch davor kommt oft die Gewalt durch Worte und Bilder.
Wer schon einmal miterlebt hat, wie eine Kinderseele mit der Gewalt von Worten zertrümmert wurde, der wird ermessen können, wie die Bilder und Worte der dänischen Zeitung auf ein religös geprägtes Gemüt wirken können (aber nicht müssen).

Wer startete diesen unseligen Streit und wer nutzte anschließend seine Chance zur Agitation und ließ dadurch letzten Endes Botschaften brennen?

Auf beiden Seiten wird jetzt noch weiterhin fleißig Öl in das brennde Feuer gegossen.
Wer oder was sind die treibenden Kräfte dahinter?
In dieser Angelegenheit werden wir noch viel aufzuarbeiten haben.

Netzgärtner Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

Kommentar zum Eintrag von 'schreibnetz' von Montag, Februar 06, 2006 6:01:04 PM

Üblicherweise lösche Einträge, wie den vorliegenden.
Wenn Du schon solchen Mist schreiben mußt, der dazu angetan ist, Öl in das Feuer zu gießen, dann erwarte ich zumindest die konkrete Angabe zur Quelle (Link).

Agitatoren zu diesem Thema kann ich hier nicht brauchen - den kannst du in deinem eigenen Blog loswerden und dort auf meinen Text Bezug nehmen.
So etwas nenne ich Informationsfreiheit.

Netzgätner Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

Wie war noch dein zweiter Name Lasse?
War der nicht 'Verschwörungskoordinator'?
Ich ahnte, daß Du auch einmal unter die Brandstifter gehen könntest. Öl ist ja schon schlimm, aber daß Du gleich zum Benzinkanister greifen willst?
Ob dieser Aussage würde ich dich gern in Schutzhaft nehmen.

"Will mein Wissen nicht in dein Hirn hinein,
dann prüggle ich es eben rein?"


Wenn das dein Motto ist, dann hast Du entweder nie Kinder gezeugt und großgezogen oder aber sie sind dir inzwischen davongelaufen.
Wie bringt man jemand anders dazu, Vernunft anzunehmen?
Nun, man macht es wie Busch, nichtwahr; Bomben sind ja dafür ein todsicheres Mittel den Anderen von seinen Weisheiten zu überzeugen.

Gut viele Muslime leben hinterm Mond. Aber das sind nicht die einzigen auf der Erde, wenn ich mich so in Hamburg unter meinen eigenen Landsleuten umsehe.

Nehme den Muslimen ihren Mohammed weg und Du kannst das Glück haben, daß sie dann zum Christentum des Herrn Präsidenten Bush überlaufen. Und, was hast Du dann erreicht? Der ist auch gegen diese Karikaturen.

Es ist das heißblütige Temperament der Südländer, welches uns so zu schaffen macht.
Aber selbst uns kühle Nordlichter hat da vor wenigen Jahrzenten jemand aus der Reserve gelockt, mit solch Worten wie:
"Wollt ihr den totalen Krieg?"
Und was hat das Volk gebrüllt (auch wenn es nur eine Minderheit war)?

Nein Lasse, wähle den Bhuddistischen Weg: Überhäufe den vermeintlichen Gener mit Verständnis und Liebe und Du wirst eine blühende Saat aufgehen sehen!

Gegen böse Worte, Bilder oder gar Waffen kann sich jeder Fanatiker bestens wehren, aber gegen die Liebe ist er machtlos!

Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

Das eine Wort in meinem vorhergehenden Kommentar muß natürlich 'Gegner' heißen. und nicht Gener:

Nein Lasse, wähle den Bhuddistischen Weg: Überhäufe den vermeintlichen Gegner mit Verständnis und Liebe und Du wirst eine blühende Saat aufgehen sehen!

- Es wird Zeit, dass Google hier bei den Kommentaren eine Korrekturmöglichkeit zuläßt! -

Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

@Lasse

Du könntest dir einmal diesen neuen Artikel von TELEPOLIS durchlesen, dann wird dir möglicherweise deutlicher, was ich mit meinen vorliegenden Einträgen meine:

Karikaturen über Holocaust als Gegenangriff
Florian Rötzer 07.02.2006
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21985/1.html
"Die Karikaturen haben natürlich nur den Konflikt ausgelöst, der schon lange auf beiden Seiten geschwelt hat und den die Extremisten auf beiden Lagern gerne zum Kulturkampf hochstilisieren möchten.

Soweit ein Auszug, der zeigt, wie verantwortungsbewußte Redakteure die derzeitige Konfrontation zwischen Abendland und Morgenland sehen und wie sie damit journalistisch umgehen.

Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

Lieber Lasse, mein Thema hier ist:
"Journalismus - Ist alles, was erlaubt ist, auch gut?"

Wenn Du meinst, auch dieses Thema umbiegen zu müssen, so solltest Du vielleicht einmal diesen Eintrag in meinem Forum lesen:
http://kurt-staudt.de/forum1/viewtopic.php?p=82#82

Wenn Du gerne über den Sinn einer Konvertierung aller weiblichen Muslime zum Christentum nachdenken möchtest, dann kannst Du mich bitten, hier ein entsprechendes neues Thema zu starten oder aber, was ich für weitaus sinnvoller halte, Du kannst einen eigenen Starteintrag in deinem eigenen schreibnetz-Blog setzen.

Kurt

Netzgärtner hat gesagt…

In dem vorstehende Beitrag vom
Montag, März 06, 2006 2:41:30 PM
" schreibnetz hat gesagt… "
meldet sich einer der neuen "Blog-Journalisten" zu Wort.

Darf dieser "Journalist" alles und in jedem Blog posten?

Der Eintrag ist für mich ein Musterbeispiel für sinnloses und agitatorisches Geschwafel von Menschen, die sich nicht nur hinter dem Christentum verstecken.

Soweit mir bekannt ist, läuft auch Prinz Philip von England hinter seiner Ehegmahlin, der Königin von England, hinterher . . .
Ein Christ tut so etwas doch nicht. - Oder?

Anonym hat gesagt…

ich hole hier und heute nach what the blog of coreolan*)denied me :

I have liked what schreibnetz said
this is what Fischer Fritze said

Nicht ohne meine besten Grüße