Dienstag, 30. August 2011

Ein Besuch am Sonntag

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Aus dem Altenheim - Der „Alte“ (62 J.):
Schlaganfall, halbseitige Lähmung, Schluckstörung (Dysphagie), Gefahr der Aspirationspneumonie.
 

Ein Besuch am Sonntag.
  
Es ist Sonntag, 4 Uhr nachmittags.
Die Zimmertür ist geschlossen.
Ich klopfe an und trete ungefragt ein;
auf mein Klopfen hat er noch nie geantwortet.
Der Alte liegt im Bett und schläft.
Der Fernseher ist aus.

Der Alte hustet.
Sein Gesicht verzieht sich vor Schmerzen.
Er faßt sich im Schlaf an den Bauch.
Sein Atem geht etwas rasselnd.

Es ist fast jeden Tag das gleiche Bild.
Der Alte hat es bis heute nicht begriffen,
daß er nicht halb im Liegen essen oder trinken darf.
Die Pflegekräfte haben es auch noch nicht begriffen,
daß sie den Alten in eine senkrechte Position setzen müssen,
bevor sie ihm etwas zum Essen oder Trinken geben.
Irgendwann verschluckt er sich dann . . .
und beim nachfolgenden Husten
schmerzt ihn der Bereich um die Magensonde,
die man ihm immer noch im Bauch belassen hat.
Oder ist es seine Lunge, die ihm weh tut?
Hat er schon so den Anfang einer Aspirationspneumonie?

Warum quält man den armen Kerl so?
  

Ist es wirklich so schwer,

ihn zu den Mahlzeiten
in den Rollstuhl zu setzen

und an den Tisch zu schieben?

Der Alte wacht von dem schmerzhaften Husten auf,
sieht mich und verzieht sein Gesicht zu einem vorsichtigen Grinsen.
Aha, er freut sich, daß ich da bin.
Ich frage ihn, was er zum Mittag gegessen hat und er sagt: "Pampe!"
Aha, er hat also wieder einmal kein festes Essen bekommen,
sondern pürierte Kost.
 
Nach nur knapp 5 Minuten werde ich wieder verabschiedet.
Nein, sagen kann mir der Alte das noch immer nicht so richtig.
Auch seine Gesten und das Gebrabbel sind für Fremde
oft noch unverständlich.
Ich soll die Tür zu machen, wenn ich draußen bin, damit er sich wieder
in sein depressives Schneckenhaus zurück ziehen kann . . .

© GV. HR. - 15.08.2011

Mittwoch, 24. August 2011

Nachlese zum Cyclassics Problem-Ticker 2011

Als Zuschauer kam man am Ehestorfer Berg voll auf seine Kosten.
Das Wetter spielte voll mit.
Die Radler konnten endlich einmal so richtig in Augenschein genommen werden, weil sie nur langsam den Berg hoch schnaufen konnten.

Wer allerdings noch vorher schnell nach Ehestorf fahren wollte, um dort mit Freunden das Rennen zu genießen, der sah sich teilweise schon fast eine ganze Stunde vor den angekündigten Sperrzeiten ausgesperrt.
Schon um 7 Uhr stand ganz einsam mitten auf auf der Appelbütteler Straße bei Elfbuchen das hübsche runde Sperrschild "Einfahrt verboten".
Unten an der Cuxhavener Straße war es ein ähnliches Bild.
Die Sperrung war für 8:oo Uhr angekündigt.
Aber in Höhe der Heimfelder Auffahrt zur A7 war um 7:3o Uhr eine Spur vollgesperrt.
Am Rehrstieg sah es ähnlich aus, da konnte man an der Kreuzung nur über die Gegenfahrbahn auf der Cuxe weiterfahren.
An der Einfahrt zum Ehestorfer Heuweg war die Einbiegerzabweigung auch schon voll gesperrt und wer dann doch noch unbedingt nach Ehestorf wollte, der mußte an der Verkehrsinsel vorbei in die Gegenfahrbahn des Ehestorfer Heuweges einbiegen . . .

Zusammenfassend ist aber zu sagen, daß die erheblich vorgezogenen Sperrungen kaum zu Problemen führten. Trotz des schönen Wetters schliefen die meisten Autofahrer wohl noch selig in ihren Betten; es waren kaum Autos auf der Straße.

Mir kam die neue Streckenführung gegen den Uhrzeigersinn auch zugute:
Ich bekam mein Mittagessen pünktlich um 12:15 Uhr zu Hause; das Profi-Feld war ja auch schon 'durch'.