Da wird das neue NetzDG (Netzdurchsetzungsgesetz) in allen Details wirksam und so manch ein Journalist wandelt sich zur Journaille und rennt wie in einer Hammelhorde (Mainstream-Journalismus) los, um den Urheber dieses "schnöden, die Meinungsfreiheit beerdigenden Gesetzes" soo madig zu machen, damit der dieses Gesetz schleunigst zurück nimmt.
Selbst einer meiner Lieblings-Blogger, Henryk M. Broder, konnte sich da mit seiner Blogger-Mannschaft zeitweilig nicht mehr so recht zurückhalten.
Und die Hamburger Zeitung, Die Zeit folgte ihm auf dem Fuße, ist aber recht schnell wieder zurück gerudert.
Aber Heiko Maas zeigte sich besonnen.
Und so gaaanz laaaangsam kehren einige der Journalisten aus dem Ecke der Journaille zurück zu dem, was sie einmal gelernt hatten:
Gut recherchierte, sachkundige, objektive und faire Berichterstattung.
Zeigt sich Die Freie Welt heute noch etwas bockig und gibt den Grünen, "mit ihrer Sauferei", die Schuld, daß es dieses Gesetz überhaupt gibt, sind von der FAZ doch schon recht mildere Töne zu hören:
Eine bessere Lösung gibt es (noch) nicht
Ich zitiere:
"Je mehr Menschen eine neue Technik nutzen, desto schwieriger ist es, sie zu kontrollieren. Als das Auto zum individuellen Fortbewegungsmittel für die Massen wurde, war das ein ungeheurer Zugewinn an Lebensqualität. Aber es starben jährlich in Deutschland weit über zehntausend Menschen im Straßenverkehr. Durch bessere Sicherheitstechnik und ebenso durch strafbewehrte Eingriffe des Staates in die Freiheit des Einzelnen wie Tempolimits, Anschnallpflicht oder Alkoholverbot sank die Zahl der Toten auf heute etwa 3000. Das ist immer noch zu hoch – aber es wird etwas dagegen getan."
Den vollständigen und nunmehr lesenswerten Text findet ihr hier in der FAZ . . .
Ich weiß, wovon ich rede, wenn es um anonym agierende Hetzer geht.
Ich war ein Forenmoderator im ersten Forum der Hansestadt Hamburg; man betitelte uns damals gern als "Forenhansel".
Das Wort Hateposting gab es zwar damals noch nicht, doch wir kannten alle Nuancen der Hetze, des Mobbings und des Stalkings.
Schon zu Zeiten des ersten Online-Gästebuches der Freien und Hansestadt Hamburg war ich mit dabei. Schon damals wurde der, für die Überwachung zuständige Pressesprecher des Senats, nicht so recht mit der darin stehenden Hetze fertig.
Als dann seinerzeit, nach dem Anschlag auf das World Trade Center, im Online-Gästebuch eine Moslem-Hetze losging und jemand meinte, daß man nicht nur einen Moslem, sondern gleich zwei an einen Galgen hängen sollte, weil das wirtschaftlicher wäre, ist mir der Kragen geplatzt.
Ich rief den Pressesprecher unter seiner privaten Telefonnummer an, aber er meldete sich nicht . . .
Mittels eines kleinen, zugegebener maßen hinterhältigen, Vorwandes hatte ich ihn dann damals mit Hilfe einer Peterwagen-Besatzung so gegen 6 Uhr in der Frühe aus dem Bett holen lassen.
So gegen 9 Uhr hatte ich ihn dann fairerweise angerufen und mich bei ihm in voller Unschuld entschuldigt.
Er hatte meine Entschuldigung (wohl zähneknirschend) angenommen und den betreffenden Post im Online-Gästebuch gelöscht.
Meine damalige Betrachtungen sind noch im Archiv meiner Homepage unter diesem Link zu finden:
http://www.kurt-staudt.de/~archiv/2_HomepageWerkstatt/MoHa/index-MoHa.html
Mobbing in Foren und deren FolgenAlso Ruhig Blut, meine lieben Journalisten, kehrt in den Stall zurück,
Mangelhafte Moderation führt zum Mobbing
und zu Hacker-Angriffen auf den eigenen PC
und zerreißt den Herrn Maas nicht zu Unrecht:
Die Meinungsfreiheit wird uns nicht genommen,
nur "Scheiße schreiben" ist out!
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