Dienstag, 21. Oktober 2008

Spurwechsel - Eiliger Autofahrer am Vormittag

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Am Samstag war ich auf dem Weg zu einem Hotel in der Nähe des Hamburger Flughafens.
Schon auf der Autobahn war der Verkehr reichlich dick, es hatte einen Unfall auf der Gegenfahrbahn (in südlicher Fahrtrichtung kurz vor Stellingen) gegeben.
Wie üblich nahm ich die Abahrt Schnelsen-Nord und rollte in der Kolonne auf der linken Spur gen Flughafen.
Irgendwo im Verlauf der Straße Swebenweg hopste mir plötzlich ein Pkw aus der rechten Spur vor die Nase. Wenn da überhaupt ein Blinker gesetzt war, dann kann der nur einmal geblinkt haben, ich hatte jedenfalls nichts von einer Absicht eines Spurwechsels bemerkt und zeigte meinen Unmut auch kurz mit meiner Lichthupe an.
An der nächsten Ampel war das Fahrzeug wundersamer weise wieder auf der rechten Spur und ich stand beim Halt genau daneben. Ich schaute hinüber, um zu sehen, was denn da für ein eiliges Menschlein drin sitzt . . .
Die junge Dame im Nachbar-Auto signalisierte mir mit ihren aufeinander gelegten Händen, auf den sie ihren Kopf legte, daß sie wohl alle anderen Autofahrer vor ihr für Schlafmützen hält.
Ich blieb in der Kolonne in meiner linken Spur, weil ich am Ende des Krohnstieg-Tunnels geradeaus fahren wollte; die rechte Spur führt dort ja zwangsläufig nach Rechts auf den Autobahnzubringer zum Flughafen.
Aha, die junge Dame hopste stillvergnügt vor mir her; mal auf der rechten Spur und mal wieder vor meiner Nase. Im Krohnstiegtunnel wechselte sie wieder nach rechts und ich dachte mir so im Stillen "Ob die wohl wirklich zum Flughafen will?" Vorsichtshalber hatte ich eine Fuß auf der Bremse . . . Nein, sie wollte natürlich nicht zum Flughafen, sondern geradeaus und hüpfte mir beim plötzlichen Spurwechsel wieder genau vor die Nase.
Beinahe hätte sie mich an der nächsten Ampel abgehängt (ich habe wirklich nur ein wenig 'Gelb' gesehen).
An der Langenhorner Chaussee mußte ich rechts abbiegen.
Und ratet mal, wer da links neben mir vor der Ampel stand?
Na, die hübsche junge Dame natürlich!
Nein, ich sag nicht ob sie nun blond, brünett oder rothaarig war!
Aber als meine Mitfahrer und ich das bedepperte Gesicht der jungen Dame sahen, konnten wir uns ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen; selbst unser Wagen hüfpfte vor Vergnügen mit.

Ja, so geht es, wenn man es mal so richtig eilig hat:
Die Kolonne in der Spur der Anderen ist immer ein wenig schneller oder zumindest genau so langsam, wie die eigene.
Und:
Wer sich als ungezügelter Spur-Hopper betätigt, der riskiert so manche Karambolage, aber schneller kommt der (oder 'die') auch nur selten ans Ziel . . .


Netzgärtner Kurt

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