Donnerstag, 16. April 2015

Fracking im Bereich Landkreis Harburg, Niedersachsen

Aktualisiert am 18. April 2015 - 16:37 h
Gestern gab es im Museum am Kiekeberg in Ehestorf
(Gemeinde Rosengarten, Landkreis Harburg, Niedersachsen)
eine Podiumsdiskussion zum Thema Fracking.

Und es ging insbesondere um das wohl etwas undurchsichtige Verhalten und Vorhaben des Nachfolgers, der ebenfalls etwas undurchsichtig erscheinenden Firma "Blue Mountains", der Firma Kimmeridge Energy.

Zur Klarstellung: Fracking wird nur zur Gasförderung eingesetzt aber nicht zur Erdölförderung. Allerdings wird das zum Frecken benutzte Wasser, und damit auch das später wieder in den Boden gepressete Rückflusswasser, zusätzlich mit Chemikalien versetzt, die umweltschädlich sein können und damit das Trinkwasser gefährden.

Siehe auch
  Das putzige Firmenverstecken im Erdgasgeschäft  
und
  Kein Fracking in der Heide ?

Worum geht es?
Nun, auch im Bereich des Landkreises Harburg könnte diese Risiko-Technologie mit Namen Fracking in absehbarer Zeit eingesetzt werden.

Teile der verlinkten Seiten mögen sich recht spassig lesen . . . sie sind dennoch bitterer Ernst!

Nachfolgend gebe ich das wieder, was ich glaube auf dieser Podiumsdiskussion gehört zu haben.
"Was ich glaube gehört zu haben" schreibe ich, weil die akustischen Gegebenheiten in dem Saal des Museums nicht gerade diesem wichtigen Thema gerecht wurden.
Nein, es gab keine Mikrophone und das Gesagte war auch schon in der 7. Reihe oft nicht klar zu verstehen.
Sollte ich mich deshalb kräftig verhört haben oder hier etwas unklar ausgedrückt haben, so bitte ich um Milde. Schickt mir einfach eine Berichtigung mit den Worten, die wirklich gesagt sein sollen und ich prüfe das dann und ergänze oder berichtige hier meine Zeilen.

Aber nun der Reihe nach.

Auf dem Parkplatz des Museums mit meinem "Recycled Ferrary" angekommen, schaute ich erstmal nach, ob da irgendwelche Demonstrationen drohen könnten, die mein heißgeliebtes Altertum beschädigen könnten.
Nein, da gab es weder irgendwelche Absperrungen noch war auch nur ein einziges Polizeifahrzeug zu sehen. Also parkte ich mein Autochen auf dem Parkplatz direkt vor dem Museum.

Als Nächstes suchte ich einen Info-Stand der Firma Kimmeridge Energy und der Bürgerinitiative gegen das Fracking
Aber da war nichts. Ich sah auch keinen Ansprechpartner vor dem Museum.
Also hinein in den Saal im oberen Stock.
Das war so gegen 17:40 Uhr.
Oh . . . da war in der Mitte des Saales, zwischen den Ausstellungsstücken, eine Tischreihe mit 5 Plätzen für die Podiumsdiskutanten aufgebaut und davor standen so um die 40 Stühle für uns Bürger.
Nun, das sah etwas mickerig aus. Man erwartete offensichtlich nur wenig Interesse seitens unserer Mitbürger . . . oder hatte man den Informationsball absichtlich sehr flach gehalten, damit es hier keinen Bürgeraufstand gibt?

Aber das Bild änderte sich - zur Überraschung der Diskussionsleiterin - bis zum Beginn der Dsikussion.
Die rund 40 Plätze waren schnell belegt.
Und dann begann das Stühletragen.
So gegen 18:10 Uhr zählte ich so um die 120 Stühle und auch noch einige stehende Herren hinter den letzten Stühlen.
Aber auch diese kleine Schaar von nur rund 130 Bürgern empfand ich als ein wenig beschämend für uns Bürger.

Bis auf wenige Highlights, wie solche Sprüche seitens des Kimmeridge-Vertreters, ich zitiere:
"Die eingesetze Technologie ist vergleichbar (Anm.: das Risiko) mit dem Autofahren"  (Anm.: Ohne Worte)
und, als Antwort auf eine besorgte Frage eines Bürgers:
"Für die Alt-Bohrungen ist doch nicht Kimmeridge verantwortlich"
war wenig Neues zu hören.
Aber der Gesamteindruck, den ich von dem Gesagten bekommen habe, war deprimierend:

1. Da werden offenbar auf die Schnelle kleine Firmen als "Limeted" oder "GmbH" gegründet, die nicht mal so eben greifbar sind, die sich die ersten Erlaubnissse für ihr Tun bei den zuständigen Behörden holen und danach werden diese "Konzessionen" dann an andere Firmen weiter gereicht?
Da riecht mir der Erste im Bunde fast nach einem Strohmann für den zweiten (Strohmann ?) im Laufe einer weiteren Kette. Geht dann später einmal etwas schief, dann ist es kaum noch nachvollziehbar, wer da für etwaige Umweltschäden haftet.

2. Der an der Podiumsdiskussion beteiligte Behördenvertreter war nur ein Ersatzmann für den eigentlich zuständigen Beamten . . . Na ja, diese Podiumsdiskussion war ja nur eine ungeliebte und lästige untergeordnete Sache, da schickt mann halt jemanden, der nicht alle Fragen beantworten kann, wenn er es nicht möchte . . . oder tue ich dem Herrn Vertreter da etwa unrecht? Dann bitte ich um Verzeihung; es ist ja nur mein subjektiver Eindruck.

3. Ich meine auch gehört zu haben, daß der Behördenvertreter mit seinen Worten ausdrücklich das derzeitige (und also wohl auch zukünftige Verfahren) des Zurückpressens des anfallenden Rückflusswassers stützt und für risokoarm hält.

Fazit
Stellt euch vor, es wird "gefrackt" und keiner geht hin und verhindert das,
solange die Risiken für unser Trinkwasser nicht einwandfrei geklärt sind?

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Aktuelle Links:

15.05.2015 - Kimmeridge kündigt Schallwellenuntersuchungen an
 
18.04.2015 - Thema Fracking beim BUND

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Termine (Vorträge etc.)

Sonntag, 26. April, um 15 Uhr in Neu Wulmstorf
Thema Fracking beim BUND
"Kein Fracking in der Heide" - unter diesem Motto hält Dr. Ingo Engelmann von der gleichnamigen Bürgerinitiative einen Lichtbildvortrag am Sonntag, 26. April, um 15 Uhr im Gemeindehaus bei der Lutherkirche, Neu Wulmstorf. Der Eintritt ist frei. Kaffee und Kuchen gibt es frei Haus.
Quelle: www.kreiszeitung-wochenblatt.de

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