Montag, 8. Dezember 2008

Beschwerde-Mails mit Beschimpfungen als Kapitalist (+Tod)

.
Mit meinen beiden letzten Blogeinträgen habe ich mir einige unwirsche Beschwerde-eMails eingehandelt.
Da haben wohl immer noch einige Mitmenschen Probleme mit "kapitalistischen" Hausbesitzern und andere können immer noch nicht mit dem Tabu-Thema Tod umgehen.
Erfreulich war bei all diesen Mails, daß da keiner auf die Idee kam, den dort vorgebrachten Inhalt hier im Blog als Kommentar zu posten; die hätte ich sonst wohl allesamt löschen müssen.

Zum Thema Häuschen zu vermieten  (7 eMails)
Nein, ich bin kein "Erz-Kapitalist" oder "Kapitalisten-Schwein".
Als Beweis dafür mögt ihr werten, daß mir das Finanzamt vor einigen Jahren geschrieben hat, daß ich doch bitte keine Einkommensteuererklärung mehr einreichen möge . . .
Da hat wohl ein Finanzbeamter ob meiner kleinen Rente eingesehen, daß mir auch unser vermietetes Häuschen nicht zum Reichtum verhelfen wird und daß da wohl auch bis zu meinem seligen Ende keine wesentliche finanzielle Verbesserung zu erwarten sei.
Ja, ich bin allen Ernstes und auch als als Grund- und Hausbesitzer von der Abgabe der jährlichen Einkommenssteuererklärung befreit worden.
Aber immerhin: Meine Klamotten sind noch ohne Löcher, meine Schuhsohlen sind noch nicht durchgelaufen und mein 9 Jahre alter Mazda hat seinen Geist auch noch nicht aufgegeben.
Sogar Hartz-4 ist mir erspart geblieben.

Zum Thema Tod und Grabstein  (4 eMails)
An dieser Stelle möchte ich mich zunächst einmal bei Lasse bedanken.
Er weiß warum und Andere können sich's denken, wenn sie seine Schriften aufmerksam gelesen haben.
In einer der eMails wurde ich recht deftig beschimpft.
Ich hätte wohl noch nie das Wort Pietät gehört oder gelesen, geschweige denn verstanden. Die Worte wurden in einer der anderen eMails noch gröber - wer weiß schon, was Pietät ist - und dann kamen zum Schluß der eMail so ein paar Bolzen, daß ich wohl als "junger Schnösel" keinen Repekt vor den den älteren Mitbürgern hätte".
Auweia, da war aber jemand sehr oberflächlich in seiner Empörung und hatte wohl in der Aufregung vergessen, in mein Impressum hinein zu schauen . . .

Warum haben eigentlich so viele Menschen einen gestörten Umgang mit dem Tod?
Eine der Ursachen ist wohl, daß der Tod immer noch ein Tabu-Thema ist.
Aufgrund eigener Erfahrungen (ich war erst 11 Jahre alt, als meine Mutter starb) habe ich meinen Kindern schon früh beigebracht, daß jeder Baum und jeder Strauch seine Zeit hat. So waren Sie auch darauf vorbereitet, als das erste Meerschweinchen starb und feierlich in einem Schuhkarton begraben werden mußte.
Später, als dann der geliebte Opa starb, da sang eines unserer Kinder im Wald ein Liedchen für ihn und blickte dabei auf zu den weißen Schäfchen-Wolken im Himmel. Ja, Opa war zeitweilig beliebter als die Oma, weil er sich nicht zierte und auch noch das eine oder andere Stück Schokolade fünf Minuten vor dem Essen in den Kindermund stopfte.

Der Tod ist unser ständiger Begleiter, so, wie der Regen, die Sonne, der Wind und der Schnee.
Es ist ein ständiges Kommen und Gehen um uns herum.
Im Frühjar blühen die Blumen im Garten und bald darauf sind sie schon wieder verwelkt.
Nur wir Menschen, wir dürfen nicht verblassen, verwelken und irgendwann einmal sterben?
Nein, wir müssen immer jung, schlank und knackig braun daher kommen. Und wehe, da zeigen sich im Gesicht einer Frau dann die ersten Fältchen!

Unser großes Problem ist: Wir haben nicht gelernt los zu lassen
Das Leben ist halt ein ständiges Kennenlernen und Abschied nehmen.
Ein Kommen und ein Vergehen.

Wenn ich nun den Spruch von Udo hier poste und direkt auf mich beziehe, dann meine ich nicht andere Menschen, Institutionen oder Vereine . . . ich meine mich.
Und ich würde mich freuen, wenn einige meiner Worte später, nachdem mein Körper längst zu Staub zerfallen ist, noch im Netz zu finden sind.

In diesem Sinne
Netzgärtner Kurt
 

Keine Kommentare: